Kein Lichtmess ohne Frauen (aus Frauensicht)

Emsige Damen

Wenn sich traditionell am 2. Februar des Jahres Schlag 17 Uhr die Türen des Dorfgemeinschaftshauses schließen, sind die Sarkwitzer Männer und ihre Gäste unter sich. Die Lichtmessfeier wird eröffnet, diesmal am 3. Februar, fiel der 2. doch auf einen Sonntag. Frauen sind von der Party ausgeschlossen, das 230. Mal. Aber ohne Frauen kein Lichtmess.

Von 14 Uhr an schärfen sie traditionell die Messer und bereiten das Mahl für die Männergesellschaft vor. Hunderte Brötchen und Brote werden geschmiert und belegt, Salat gezupft, Gurken und Paprika geschnitten, Eier dekoriert, der Punsch vorgekostet – der am Ende dann doch ganz anders schmeckt, als bei der Probe. Männer brauchen eben mehr Rum.

Lichtmess in Sarkwitz weiterhin ohne Frauen (aus Männersicht)

In diesem Jahr mischte sich Kornelia Behring, die Gleichstellungsbeauftragte der Gemeinde Scharbeutz, unter die emsigen Damen und packte mit an. Auch die neue Bürgermeisterin Bettina Schäfer schaute vorbei. „Ich finde, wir sollten im nächsten Jahr ein Lichtmess für Frauen veranstalten“, warf sie munter in die Runde.

Wer in der Gemeinde am 1. Februar das Amt des Verwaltungschefs antritt, der darf gleich am nächsten Tag einen ungewöhnlichen Termin wahrnehmen und die Sarkwitzer Männer bei Lichtmess kennen lernen – so er denn eine Mann ist. Für Bettina Schäfer machten die traditionsbewussten Sarkwitzer keine Ausnahme. Sie unterwarf sich mit Humor dem Protokoll, begrüßte die Männer am Eingang, bevor auch sie das Haus verlassen musste. Ihren Part drinnen übernahm der stellvertretende Bürgermeister Henning Nitz. (vb/Fotos: vb, Dieter Trost, Klaus Kastenholz)

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